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RNZ 6.12.2005: „Stadt am Fluss light“ wird langsam populär

Zustimmung für Neckarlauerpläne wächst, jetzt wird genauer geprüft

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So stellen sich die Architekten eine Neckarpromenade von der Stadthalle bis zur Alten Brücke vor.
Grafik: studio mobile concepts

Von Micha Hörnle

Die Vision von „Stadt am Fluss light“, die vor einiger Zeit das Architektenteam „studio mobile concepts“ um Nils Herbstrieth und Uwe Weishuhn vorgestellt hat (RNZ vom 25.11), gewinnt rasch Anhänger. Derek Cofie-Nunoo, der schließlich die beiden Architekten zur Präsentation eingeladen hatte, kündigte einen fraktionsübergreifenden Antrag an, dass es doch was mit der 650 Meter langen Neckarpromenade werden soll. Herbstrieth und Weishuhn hatten vorgeschlagen, den bereits existierenden, etwa 300 Meter langen Neckarlauer einfach von der Stadthalle bis kurz vor die Alte Brücke zu verlängern – mit schicken Cafés, Kassenhäuschen für die Weiße Flotte und Unterführungen in Richtung der bisher etwas zu kurz gekommenen Plätzen jenseits der Neckarstaden. Damit könnten die Heidelberger und ihre Gäste – auch ohne Tunnel am Neckarufer – wieder den Fluss erleben.

Auch Baubürgermeister Raban von der Malsburg, der bisher „Stadt am Fluss“ in der „großen Variante“ (also mit Neckarufertunnel) propagierte, freundet sich mit der „Light-Version“ an: „Ich hätte zwar lieber den Neckarufertunnel, aber wenn nichts passiert, ist das eine gute Lösung.“ Denn generell halte er die Idee für gut, den Fluss wieder näher an die Altstadt zu führen, insofern sei er „dankbar, dass man wieder die Idee aufgreift“, das sei „eine gute Arbeitsgrundlage“. Er moniert nur, dass auf den „studio mobile concepts“-Plänen kaum ein Auto auf der B37 zu sehen sei: „Das sieht alles sehr schön aus, aber wir müssen prüfen, ob es angesichts von 25000 Autos täglich, wirklich eine Freude ist, am Neckarlauer spazieren zu gehen.“ OB Beate Weber warnte vorsorglich vor allzu früher Euphorie: „Wahrscheinlich wird es nicht einfach sein, direkt am Neckar zu bauen, gerade an seiner engsten Stelle.“ Und dann sei die Frage nach dem Geld auch noch nicht geklärt – gerade jetzt: „Wir können eben keine großen Sprünge machen, wenn die Gewerbesteuer um ein Drittel runtergeht.“

Bei der Veranstaltung, auf der zum ersten Mal „Stadt am Fluss light“ präsentiert wurde, war auch Annette Friedrich, die Leiterin des Stadtplanungsamts. Von ihr wollte die RNZ wissen, was davon zu halten ist.

Annette Friedrich
Städteplanerisch gesehen: Wie dringend ist eine Neugestaltung des Neckarufers?

Schon ein kleiner Stadtspaziergang zeigt jedem Gast und Stadtbewohner, wie sehr eine Neugestaltung des Neckarufers Not tut. Hier zeigt sich die Stadt nur in der Fernsicht von ihrer schönsten Seite. Das Neckarufer gehört aber zu den besonders prominenten „Gesichtern der Stadt“.

Welche Lösung würde man aus städteplanerischer Sicht bevorzugen: einen Tunnel oder diese abgespeckte Variante?

Die „kleinere“ Variante ist aus Kostengründen eine ernst zu nehmende Alternative. Bevor ein so wichtiges Projekt scheitert, ist es allemal richtig, über neue Lösungsvorschläge nachzudenken. Dieser Vorschlag besticht durch die Möglichkeit, die Menschen den Fluss im Alltag und in der Freizeit wieder mehr erleben zu lassen.

Haben Ihnen diese Planungen gefallen? Viele fanden, sie hätten schon ihren Charme …

Vor allem gefiel mir, wie kreativ und engagiert an die Dinge hergegangen wurde. Darüber hinaus haben die Architekten auch bei der grafischen Darstellung keinen Aufwand gescheut und eine schöne Präsentation geboten.

Sind die Pläne auch machbar?

Das muss eine nähere Prüfung zeigen. Für das Projekt „Stadt am Fluss“ betrifft dies sicher in erster Linie den Hochwasser- und Gewässerschutz und die Denkmalpflege.

Wird oder muss sogar in näherer Zukunft etwas in Sachen Neckarufer geschehen?

Der Neckar durchzieht das Stadtgebiet nicht nur in der Altstadt. Die Atmosphäre, die mit dem Fluss und seinen Ufern verbunden ist, sollte deshalb noch stärker in die angrenzenden Stadtteile ausstrahlen können. Die dringenden Aufwertungen zu konzipieren, sollte uns im nächsten Jahr beschäftigen.

c rnz online 6.12.2005

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